Der Berliner Stammtisch Wissenschaftskommunikation 2.0 (BSWK) trifft sich am 27. August 2014 um 19.00 Uhr im Golgatha Biergarten im Viktoriapark in Berlin-Kreuzberg (Eingang von der Katzbachstraße, Höhe Monumentenstraße). Thema diesmal: Wissenschaftskommunikation in Schule und KiTa. Wie immer bitten wir um eine kurze Anmeldung per Mail, hier in den Kommentaren oder dem Facebook-Termin, um die Tischgröße ggfs. anpassen zu können.
Über den BSWK
Beim offenen Berliner Stammtisch Wissenschaftskommunikation 2.0 (BSWK) treffen sich WissenschaftsjournalistInnen, WissenschaftskommunikatorInnen und an Wissenschaftskommunikation Interessierte (z.B. Forschende) am letzten Mittwoch des Monats in Berlin, um sich über aktuelle Entwicklungen der Wissenschaftskommunikation auszutauschen. Es gibt sowohl Themen-Abende als auch eine spontane Abfrage zu Beginn, wen gerade was beschäftigt und worüber jeder gerne reden würde. Über Termine und Treffpunkte informiert Katja Machill über eine Mailingliste.
Bitte gebt in den Kommentaren kurz Bescheid, ob Ihr kommt – damit ich die Tischgröße gegebenenfalls anpassen kann. Außerdem sammeln Katja Machill und ich nach vie vor Euer Feedback zum Stammtisch. Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr diese Fragen beantworten könntet:
Hier klicken, um den Inhalt von docs.google.com anzuzeigen
Über den BSWK
Beim offenen Berliner Stammtisch Wissenschaftskommunikation 2.0 (BSWK) treffen sich WissenschaftsjournalistInnen, WissenschaftskommunikatorInnen und an Wissenschaftskommunikation Interessierte (z.B. Forschende) am letzten Mittwoch des Monats in Berlin, um sich über aktuelle Entwicklungen der Wissenschaftskommunikation auszutauschen. Es gibt sowohl Themen-Abende als auch eine spontane Abfrage zu Beginn, wen gerade was beschäftigt und worüber jeder gerne reden würde. Über Termine und Treffpunkte informiert Katja Machill über eine Mailingliste.
Zur Zeit ist die deutsche Wissenschaftskommunikation in einer Art Selbstreflexionsprozess. WissenschaftsjournalistInnen, WissenschaftlerInnen und WissenschaftskommunikatorInnen diskutieren darüber, wie zu kommunizieren und was gute Wissenschaftskommunikation ist und was nicht. So weit so gut. Nach dem SiggenerKreis hatte vor zwei Wochen eine die WÖM-Arbeitsgruppe der Akademien ihre Stellungnahme dazu vorgestellt. Morgen und übermorgen trifft sich auf Einladung der Volkswagen-Stiftung eine Runde von etwa 60 Personen zu einem so genannten Experten-Workshop (Programm) zum selben Thema. Im Vorfeld dazu gab und gibt es zahlreiche Impulse in Blogbeiträgen (Links siehe unten).
Ich möchte hier zwei Punkte in die Runde werfen, die mir bei den Diskussionen um eine bessere Wissenschaftskommunikation immer wieder auffallen:
1.) Ich plädiere dafür, den Begriff der Zielgruppe abzuschaffen.
Grund 1: Zielgruppe klingt nach Einbahnstraßen-Kommunikation. Ich rede, Du hörst zu. Das ist kein zeitgemäßes Verständnis der Wissenschaftskommunikation in einer beteiligungswilligen, offenen, transparenzfordernden Gesellschaft. Stattdessen geht es – insbesondere aber nicht nur in der Online- und speziell Web 2.0-Kommunikation – doch um Interaktion und einen (nicht nur simulierten) Dialog. Ich schlage daher vor, den Zielgruppen-Begriff durch den der Interaktionsgruppe zu ersetzten. Das zeigt viel besser an, dass es uns auch ums Zuhören, Ernstnehmen und Eingehen auf unsere Kommunikationspartner nicht nur um das Gehörtwerden geht.
Grund 2 (speziell für Online und Social Media-Kommunikation): „Zielgruppengerechte Kommunikation“ – das klingt in Kommunikationsstragien und -leitfäden erstmal gut, weil man sich über seinen Kommunikationspartner Gedanken gemacht hat. Letzteres ist natürlich in der Tat notwendig und gut. Aber wenn das dazu führt, dass man die Kommunikation „genau so und nicht anders“ betreibt, eben weil „unsere Zielgruppe“ das genau so und nicht anders wünscht, dann verkennt das ein Phänomen: Das Internet ist nahezu unendlich groß. Auf jeden Leser, der nur 3000 Zeichen lesen will, kommt eine Leserin, die dieselbe Geschichte in 9000 Zeichen lesen möchte. Auf jeden Benutzer, der ein Youtube-Video gerne 2 Minuten lang hätte, kommt einer, der es gerne 2 Stunden lang hätte. Und auch bei Kriterien wie „welche Vorkenntnisse setzen wir voraus“, „wie viel Unterhaltungselemente kommen gut an“ oder „wie locker darf der Tonfall sein“ kann es aus meiner Sicht im Internet nicht die eine Wahrheit geben. Daher wird das Reden von „der Zielgruppe“ unsinnig.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Auch die Interaktionsgruppen müssen von den Wissenschaftskommunikation-Betreibenden für ihr jeweiliges Kommunikationsziel definiert werden. Ziele und eine Strategie braucht man natürlich nach wie vor.
2.) Die Wissenschaftskommunikation muss eigene Wege bezüglich der Herausforderungen der Aufmerksamkeitsökonomie finden.
Die Kommunikationsangebote nehmen ständig zu. Neben klassischen Medien steigt gerade bei jungen Menschen die Nutzung von Chatdiensten wie Whatsapp und Social Media-Diensten wie Youtube und Facebook. Doch der Tag hat weiterhin nur 24 Stunden. Die Frage lautet also sowohl für WissenschaftsjournalstInnen als auch für WissenschaftskommunikatorInnen: Wie schaffe ich es, die Aufmerksamkeit meiner Interaktionsgruppe zu erhalten? – und zwar angesichts der oben beschriebenen Herausforderung, dass man mit immer mehr anderen Angeboten konkurriert. Hier sehe ich bislang noch zu wenige Antworten.
Einen möglichen Weg, damit umzugehen, habe ich für die institutionelle Wissenschaftskommunikation einer Forschungsorganisation neulich einmal in den Helmholtz-Blogs beschrieben. Kurz gesagt: Spannende Audio-Podcasts, die Hörende dann konsumieren können, wenn es ihnen keine Zeit klaut, sind ein tolle Chance für die Wissenschaftskommunikation – auch weil sie Wissenschaft über ihre Akteure darstellen: persönlich und ausführlich. Das ist aber nur ein Beispiel. Ich will damit nicht sagen, dass Podcasts die Lösung des Problems sind. Ich würde aber gerne Ideen austauschen, mit welchen weiteren Methoden wir die Aufmerksamkeit unserer Interaktionsgruppen gewinnen können.
Heute findet in Berlin der zweite Teil des Barcamps mit dem Titel “Gesellschaft 2.0 – Und was kommt dann?” statt. Darin geht es um Themen wie Open Knowledge, Datensicherheit und Crowdsourcing, digitale Gesellschaftssystem, Sharing-Culture oder E-Democracy. Was tatsächlich diskutiert wird, hängt natürlich wie bei jedem Barcamp von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ab. Wie schon gestern werde ich darüber auch heute hier im Blog berichten.
Bericht vom Barcamp
Heute morgen sind bisher 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gekommen, bis zum Nachmittag wurden es knapp 20. Auch heute kann ich leider wieder nur aus derjenigen Parallelsession berichten, die ich besucht habe.
Wie sähen Filmen oder Büchern bekannte Geschichten aus, wenn wir sie im Post-Snowden-Style erzählen: die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel, Herr der Ringe oder der Wolf und die sieben Geißlein – in einer total überwachten oder in einer post privacy-Welt.
Die Eltern von Hänsel und Gretel sind so sehr mit ihrer Social Media-Kommunikation beschäftigt, dass die Kinder zu verhungern drohen. Hänsel und Gretel suchen daher in ihren Smartphones nach Restaurants in ihrer Nähe. Bei Foursquare finden sie das „Hexenhaus“, das sehr positive Bewertungen hat. Sie wissen nicht, dass die Betreiberin Xena diese Kommentare hat faken lassen. Daher gehen die beiden zum Hexenhaus und checken bei Foursquare ein. Die Hexe Xena greift sofort auf alle Profildaten der beiden zu: auf das Kaufverhalten über die Paybackkarte. Daran sieht sie, dass Hänsel immer Lebensmittel kauft, die ihn besonders lecker machen. Die Blutwerte von Gretel aus deren Krankenkassendaten deuten darauf hin, dass sie das Mädchen besser nicht isst. Da Gretel außerdem subversive Kommentare auf Twitter schreibt, befürchtet die Hexe, dass ihr Plan, Hänsel zu verspeisen, auffliegen könnte. Sie sperrt daher das Mädchen in einem Gartenhäuschen in Brandenburg ein, wo ihr Smartphone keinen Empfang hat. Beim Test, ob Hänsel schon fett genug ist, lässt sich die Hexe sich nicht durch den von ihm hingehaltenen Knochen täuschen, da sie Zugriff auf seine Quantified Self-Daten hat und seine Runtastic-Werte auf starkes Übergewicht hindeuten. Hänsel landet im Ofen und gibt einen leckeren Braten für die Hexe ab. Ihr InstaFood-Bild erreicht auch Instagram 23 Likes.
Robin Hood 2.0
Der König von England, Richard Löwenherz, begibt sich auf einen diplomatische Reise wird jedoch als Geisel genommen. In seiner Abwesenheit putscht sein Cousin und reißt die Macht an sich. Sein Minister, der Sheriff von Nottingham, entmachtet alle königstreuen, unter anderem Robin Hood. Der Sheriff von Nottingham modifiziert die Identität von Robin Hood und deklariert ihn bei den Strafbehörden als Kriminellen. Robin Hood wird gezwungen unterzutauchen, um der Verhaftung zu entgehen. Er schließt sich Anonymus an, die regelmäßig die neue Staatsbank hacken. Markenzeichen sind die Pfeile, an die QR-Codes geheftet sind und von der Bevölkerung gefunden werden. Die QR-Codes führen zu Leak-Seiten, die über die Machenschaften des Ursupators informieren. Die Schwarzkontengelder werden umgeleitet und der rechtmäßige König kann frei gekauft werden. Er kehrt nach England zurück. Nach Flashmobs durch die Bevölkerung kann er wieder seinen Thron besteigen. Die modifizierten Identitäten werden wieder her gestellt.
Markus sagt: Digital ist eine Einstellung und kein Projekt, ein Weg und kein Ziel. Sein Versuch einer Definition: „Digitalisierung ist das Abbilden unseres Alltags und unserer Wirtschaft in maschinenlesbarer Form, bei gleichzeitiger Steigerung der Vernetzungsdichte von Menschen, Dingen und Informationen.“
Laut Ray Kurzweil passiert in der verbleibenden Lebenszeit einerseits so viel Veränderung, andererseits wissen wir nicht, was das sein wir. Daher sollten wir besser gleich ins Wasser springen, schwimmen lernen und besser Surfbretter dabei haben sollten.
Es entsteht gerade eine digitale Kultur mit Daten als viertem Produktionsfaktor, neben Kapital, Arbeit und Rohstoffen. Vielleicht brauchen wir in Analogie zum Geld auch für Daten eine Bank, eine Daten-Bank, um den Handel mit Daten gesellschaftlich zu reglementieren. Analog könnte man, wenn Daten Produktionsfaktoren sind, auch fragen, ob die Gesellschaft den Umgang mit verschiedenen Datenarten auch reglementieren sollte. Schließlich ist in der analogen Welt der Umgang mit Ressourcen auch nicht allen gleich gestattet – Beispiel: Wasser, giftige Chemikalien und Plutonium.
So schnell vergeht die Zeit. Hiermit sind Markus und ich noch groß geworden:
Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen. Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.
Arbeit wird immer mobiler. Kollaboration wird immer wichtiger. Hierarchien werden weniger relevant. Die Trennung zwischen Privatperson und MitarbeiterIn, zwischen Arbeitszeit und Freizeit ist immer weniger möglich. Gleichzeitig gibt es unterschiedlichen Menschentypen: Manche lehnen die Veränderungen ab, die die Digitalisierung mit sich bringt. Welche Folgen hat „always on“ für die Work-Life-Balance? Sind neue Finanzierungsquellen wie Crowdfunding oder Spenden von Konsumenten aus dem Netz eine Alternative für mehr als nur einige wenige? Wird Arbeitszeit weiterhin als Arbeitsleistung gewertet oder das Ergebnis?
Für welche Arbeitsplätze ist Arbeit 2.0 eigentlich möglich? Geht das auch für Verkäufer, Bauarbeiter und Lokführer? Gibt es für Arbeiter 2.0 auch Gewerkschaften?
Jan: Traditionen wie Advaita vertreten die Ansicht, dass Botschaften immer nur als ich-Botschaften verstanden werden können. Ein Satz wie „Ich habe eine neue Brücke gebaut“ sollen demnach nicht nur den Fakt, dass es eine neue Brücke gibt, betonen sondern reprösentieren viel mehr den Wunsch nach sozialer Anerkennung. Social Media ist Ich-Geschichten-Erzählen in Reinform. Social Media ist auch ein virtueller Boxsack, an dem man seine Gefühle auslassen kann.
Hier klicken, um den Inhalt von Twitter anzuzeigen. Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Twitter.
Fazit
Das Barcamp „Gesellschaft 2.0“ lieferte viele schlaglichtartige Impulse auf unterschiedliche Aspekte der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung unserer Gesellschaft. Wie bei jedem Barcamp, das ich besucht habe, fehlte auch hier ein roter Faden, der sich thematisch durch die Sessions zog oder deren Inhalte einordnete. Aber so ist das eben, bei Unkonferenzen, die sich spontan und grötenteils ungeplant organisieren. Gleichwohl fand ich einzelne Sessions spannend und gewinnbringend, wie etwa die Idee, neue Narrative für bzw. eher gegen die Überwachung zu erschaffen. Solche Geschichten wie etwa Märchen oder bekannte Bücher oder Filme im Post-Snowden- oder postprivacy-Kontext neu zu schreiben, finde ich eine sehr schöne Idee, um das drohende Abstumpfen und „ich kann das nicht mehr hören“-Gefühl in weiten Teilen der Gesellschaft gegenüber der Spähaffäre zu bekämpfen.
Ich hätte dem Barcamp mehr als die knapp 50 Besucher gewünscht, die an beiden Tagen zusammengenommen kamen. Mit den 15 TeilnehmerInnen am zweiten Tag waren die parallelen Gruppen schon recht klein. So hoffe ich, dass die weiteren „Wissenschaft kontrovers“-Veranstaltungen noch mehr Resonanz finden werden. Die Veranstaltung lieferte einen freien Assoziationsraum zum Gedankenaustausch mit Menschen, die an ähnlichen Themen interessiert sind.
Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen. Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.
Offenlegung: Ich blogge hier auf Anregung der Barcamp-Organisatoren als so genannter Gast-Blogger. Mit den Organisatoren, insbesondere Katja Machill von WiD bin ich kollegial und freundschaftlich verbunden. Dieser Blogbericht ist mein unbezahltes Privatvergnügen.
Heute und morgen findet in Berlin die eine Veranstaltung aus der Reihe „Wissenschaft kontrovers“ statt. Beim Barcamp mit dem Titel „Gesellschaft 2.0 – Und was kommt dann?“ geht es um Themen wie Open Knowledge, Datensicherheit und Crowdsourcing, digitale Gesellschaftssystem, Sharing-Culture oder E-Democracy. Hohe Buzzword-Dichte gleich im ersten Absatz: check. Was tatsächlich diskutiert wird, hängt natürlich wie bei jedem Barcamp von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ab. Und darauf bin ich sehr gespannt und werde darüber hier im Blog berichten.
Hier klicken, um den Inhalt von Twitter anzuzeigen. Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Twitter.
Bericht vom Barcamp
Zu Beginn stehen Impulsreferate von
Dr. Nils Weichert, Leiter des Fachbereichs Bildung und Wissen bei Wikimedia Deutschland
Nils Weichert sagt: Der Begriff „Gesellschaft 2.0“ ist eine Metapher, um einen Gesellschaftlichen Wandelungsprozess zu beschreiben. Beispiele dafür sind Wikis und das Phänomen Wikipedia oder Offene Bildungsmaterialien (OER).
Sein Vortrag liefert eine schöne Einführung ins Thema, war aber leider nicht einfach zu folgen, da er seinen Text sehr schnell vorlas.
Prof. Dr. Hendrik Send, Projektleiter der Abteilung Forschung am Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft
Hendrik Send sagt: Das Netz ermöglicht neue Dimensionen der gesellschaftlichen Partizipation. Auch immer mehr Unternehmen öffnen sich und legen zum Beispiel patentgeschützt Informationen schon nach wenigen Jahren offen, Stichwort Open Innovation. Die digitale Gesellschaft könnte so als Plattform für Interessengruppen ohne starke Lobby dienen.
Sein frei gehaltener Impuls liefert einen mit vielen kulturellen und wirtschaftswissenschaftlichen Bezügen gespickten Tour d’Horizon über die aktuellen Entwicklungen der vernetzten Gesellschaft.
Zum Beginn sind etwa 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer da. Die Diskussion der beiden Impulsvorträge mündet in der Erkenntnis, dass wir keine exakte und konsensuale Definition des Begriffs „Gesellschaft 2.0“ finden konnten. Gleichwohl wollen wir ein Stimmungsbild der TeilnehmerInnen einholen, wie wir den Entwicklungen Richtung Gesellschaft 2.0 gegenüber eingestellt sind. Das Ergebnis: 18 zu 1 sehen das eher positiv als negativ – bei etwa 10 Enthaltungen.
Das Ergebnis der Sessionplanung lautet:
Sessions 16.00 – 16.45
Wegen des bekannten Problems, mich nicht zweiteilen zu können (und zu wollen), berichte ich hier nur über die Parallelsession, an der ich teilgenommen habe.
A1) Was ist Gesellschaft 2.0? Wie Technologie selbst gesalten? – Jana und Uwe
Wir kann man mithilfe des Internets Wissenschaft als offenen Prozess gestalten?
Meist läuft der wissenschaftliche Erkenntnisgewinnungsprozess in dieser Reihenfolge: Idee, Skizze, Finanzierung, Plan, Erhebung, Auswertung, Teilen, Rezipieren.
Alle diese Einzelschritte kann man offen und transparent gestalten: z.B. eine Forschungsidee aufs eigene Blog stellen und dort diskutieren. Finanzierung kann über Crowdfunding offen gestaltet werden. Am spannendsten sind die Punkte Datenerhebung und Auswertung, die man über Crowdsourcing bzw. Citizen Science realisiert werden kann. Beim Teilen kommt das Thema Open Access ins Spiel.
Kritik am „Elfenbeiturm Wissenschaft“: Der Prozess ist bislang zu abgekoppelt und nicht für die Gesellschaft zugänglich.
Oliver Tacke hat bereits eine wirtschaftsinformatisches Forschungsprozess mal so offen gestaltet und damit sehr positive Erfahrungen gesammelt. Auch den Prozess der Lehre kann man so offen gestalten.
Der Weg hin zur Offenen oder Öffentlichen Wissenschaft ist lang und steinig. Oliver ist nicht mehr so zuversichtlich, dass die Wissenschaft sich schon bald komplett öffnet. Problem sind das „System Wissenschaft“ als Hamsterrad für junge Karrierewege und Beharrungstendenzen beim Althergebrachten.
Hier klicken, um den Inhalt von Twitter anzuzeigen. Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Twitter.
Jonas stellt die Frage zur Diskussion, ob Anonymität im Internet positiv oder negativ ist. Die Diskussion entwickelt sich hin zur Frage, in wie weit soziale Probleme wie asoziales Verhalten, Mobbing oder Straftaten im Internet durch Technik gelöst werden können. Dahinter steht auch der Wettstreit zwischen Sicherheit und Freiheit. Dabei dürfen Verkehrsanalogien natürlich nicht fehlen.
Hier klicken, um den Inhalt von Twitter anzuzeigen. Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Twitter.
Offenlegung: Ich blogge hier auf Anregung der Barcamp-Organisatoren als so genannter Gast-Blogger. Mit den Organisatoren, insbesondere Katja Machill von WiD bin ich kollegial und freundschaftlich verbunden. Dieser Blogbericht ist mein unbezahltes Privatvergnügen.
Wir feiern das einjährige Jubiläum des offenen Berliner Stammtischs Wissenschaftskommunikation 2.0 (BSWK). Vielen Dank für die unterhaltsamen und informationsreichen Abende, die wir im vergangenen Jahr miteinander verbracht haben, um über alle möglichen Facetten der Wissenschaftskommunikation zu plaudern.
Wir wünschen wir uns nun eurer Feedback! Bitte fröhlich und frei hier reinschreiben:
Der nächste Stammtisch ist für Mittwoch, den 30. Juli geplant, der Juni-Termin (25.6.14) entfällt.
Hier klicken, um den Inhalt von docs.google.com anzuzeigen
Über den BSWK
Beim offenen Berliner Stammtisch Wissenschaftskommunikation 2.0 (BSWK) treffen sich WissenschaftsjournalistInnen, WissenschaftskommunikatorInnen und an Wissenschaftskommunikation Interessierte (z.B. Forschende) am letzten Mittwoch des Monats in Berlin, um sich über aktuelle Entwicklungen der Wissenschaftskommunikation auszutauschen. Es gibt sowohl Themen-Abende als auch eine spontane Abfrage zu Beginn, wen gerade was beschäftigt und worüber jeder gerne reden würde. Über Termine und Treffpunkte informiert Katja Machill über eine Mailingliste.