Lebensgefährlicher Radweg in Köln-Wahnheide – Stadt Köln findet Situation okay

Sechs Jahre lang pendelte ich mit der S-Bahn und dem Fahrrad in Köln zur Arbeit. Die ca 4,5 Kilometer lange Fahrrad-Strecke zwischen S-Bahn und dem DLR Köln entlang der Heidestraße ist für Radfahrer sehr gefährlich. Ende 2008 schrieb ich einen Gastbeitrag darüber im Blog Mit dem Fahrrad in und um Köln von Marco Laufenberg. Hier der Text als Crossposting.

Inhalt: Anlass / Ausgangslage / Süd-Seite / Nord-Seite / Schriftwechsel / Radfahrer-Diskriminierung

Lebensgefährlicher Radweg in Köln-Wahnheide – Stadt Köln findet Situation okay

Lebensgefährlich: Radweg Heidestraße
Lebensgefährlich: Radweg Heidestraße

Am Vormittag des 17. Oktober 2008 wurde eine 61 Jahre alte Radfahrerin auf dem Radweg der Heidestraße in Fahrtrichtung Osten von einem Auto überfahren. Der Autofahrer wollte auf die Autobahn A59 in Richtung Süden auffahren. Die überfahrene Radfahrerin erlitt lebensgefährliche Kopfverletzungen, heißt es im Polizeibericht. Ich fahre mit dem Rad täglich auf dem Radweg an dieser Stelle vorbei. Ich weiß daher aus eigener Erfahrung, wie gefährlich der Radweg dort ist. Da ich diese Stelle des Radweges an der Heidestraße in Köln-Wahnheide als reale Gefahr für meine eigene Sicherheit ansehe und ansah, informierte ich bereits am 3. Februar 2008 das zuständige „Amt für Straßen und Verkehrstechnik“ der Stadt Köln über die untragbare Situation: „Aus meiner täglichen Erfahrung vor Ort warne ich Sie hiermit eindringlich vor möglichen Unfällen mit erheblichen Personenschäden…“ (Dokumentation des kompletten Schriftwechsels siehe unten). Das Amt prüfte die Situation und befand Verbesserungen der Radlersicherheit für unnötig. Ich dachte, ich lese nicht richtig. In Antwort auf den paragraphengespickten Bescheid vom 18. April bat ich die Leute, mal Ihre Verordnungen zu vergessen und stattdessen Ihre Augen auf zu machen und ihr Hirn einzuschalten. Doch meine Kassandra-Rufe verhallten ungehört.

Satellitenbild der Anschlussstelle Wahn. Bild (Montage): Google.
Satellitenbild der Anschlussstelle Wahn. Bild (Montage): Google.

Die Stadt wusste also vor dem Unfall Mitte Oktober von der Gefahrenstelle und hat nichts gemacht. Ich habe daraufhin den Amtsleiter Klaus Harzendorf (Klaus.Harzendorf@stadt-koeln.de) erneut angeschrieben und Verbesserungen für Radfahrer an dieser Stelle eingefordert. Die lapidare Antwort vom 30. Oktober 2008: „… hat sich an der rechtlichen Beurteilung, …, nichts geändert“ (siehe Schreiben unten). Fazit: Die Stadt will die Sicherheit für Radfahrer auf dem Radweg Heidestraße/A59 trotz der bekannten Gefahrensituation und des Unfalls mit lebensgefährlichen Verletzungen nicht verbessern. „Lebensgefährlicher Radweg in Köln-Wahnheide – Stadt Köln findet Situation okay“ weiterlesen