Resonator – Wissenschaftspodcast II

Resonator-Logo
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Heute erscheint die erste Folge des neuen Audio-Podcasts Resonator. Ein Podcast ist eine Serie von Audio-Sendungen, die im Internet veröffentlicht und kostenlos zum Abonnement beziehungsweise Download angeboten werden. Im „Resonator – dem Forschungspodcast der Helmholtz-Gemeinschaft“ spricht Moderator Holger Klein mit WissenschaftlerInnen über ihre Arbeit und sie selbst. Hören Sie mal rein – ich empfehle, den Podcast auf mobilen Geräten zu hören, wenn das Gehirn zwar aufnahmefähig ist, die Augen aber nicht frei sind – zum Beispiel unterwegs.

Im Resonator (der Name lehnt sich am Helmholtz-Resonator an) bilden wir über mehrere Sendungen (auch Podcast-Episoden oder -Folgen genannt) hinweg größere Themenblöcke. Los geht’s mit dem Demografischen Wandel. Diese Themenblöcke werden dann in etwa fünf Gesprächen mit WissenschaftlerInnen aus verschiedener Helmholtz-Zentren von mehreren Seiten beleuchtet. Wir wollen so die Breite der Helmholtz-Forschungsansätze darstellen. Später im Jahr sprechen wir dann über den Themenblock „Klimawandel und Energiewende“. Pro Sendung redet Moderator Holger Klein mit jeweils einer/m WissenschaftlerIn über ihr/sein jeweiliges Forschungsthema.

Die Podcast-Blase verlassen: Kurze und lange Folgen

Das Besondere an diesem Podcast: Der Resonator kommt ab der zweiten Ausgabe in zwei Längen daher – einer ausführlichen Fassung für alle Detail-Interessierten und einer kürzeren Version für alle, die nicht so viel Zeit investieren wollen oder können. Wir hoffen so, das Medium Podcast für eine breitere Zielgruppe attraktiv zu machen und Menschen an das Format heranzuführen, die bisher keine Podcasts hören. Zum Einstieg in die Gesprächsserie spricht Holger Klein mit meinem Chef Jan-Martin Wiarda, Leiter Kommunikation und Medien der Geschäftsstelle der Helmholtz-Gemeinschaft über das deutsche Wissenschaftssystem im Allgemeinen und Helmholtz im Besonderen.

Die Gespräche sind bewusst nicht geskripted. Dies führt im Idealfall zu einem sich spontan entwickelnden Gespräch, bei dem der Moderator eine/n ExpertIn zum Thema befragt. Das Interview soll dabei absichtlich nicht den konsequent hierarchischen Aufbau eines Lehrbuch-Aufsatzes oder Wikipedia-Artikels haben. Ins Detail führende Nachfragen bilden das Rückgrat des Formats. Moderator Holger Klein nimmt dabei als Fragender die Rolle des Anwalts des nicht themenspezifisch vorgebildeten aber interessierten Hörers ein. Das Gespräch könnte so auch stattfinden, wenn Moderator und Interviewter sich zum Beispiel auf einer längeren Zugfahrt kennengelernt hätten und miteinander ins Gespräch gekommen wären. Der Hörer nimmt wie ein Mitlauschender auf dem Nachbarsitz am Erkenntnisgewinn-Prozess des Interviewers teil.

Ja, die Leute hören sich lange Inhalte an – aber natürlich nicht am Schreibtisch

Helmholtz-Pressesprecher Jan-Martin Wiarda (links) und Resonator-Moderator Holger Klein (rechts)
Helmholtz-Pressesprecher Jan-Martin Wiarda (links) und Resonator-Moderator Holger Klein (rechts)

Die Episodendauer ist nicht explizit festgelegt und richtet sich nach dem jeweiligen Gesprächsverlauf. Eine Sendungsdauer von 60 bis 90 Minuten ist dabei nichts Ungewöhnliches. Wer sich noch nicht mit ausführlichen Audio-Podcasts beschäftigt hat, dem erscheint eine solche Länge angesichts der zunehmenden Verschnellerung der Online-Kommunikation zunächst ungewöhnlich. Tatsache ist jedoch, dass es parallel zum Trend zu kürzeren Inhalten auch den Wunsch vieler Nutzer nach ausführlichen Inhalten gibt. Und gerade dafür ist das Medium Audio ideal – allerdings nicht, um es lean forward vor einem Computer am Tisch sitzend zu konsumieren. Podcasts entfalten erst dann ihre ideale Wirkung, wenn man sie mobil und lean back konsumiert – auf Auto- oder Zugfahrten, beim Joggen oder Spazierengehen, im Fitnessstudio, bei der Hausarbeit oder beim Einkaufen. Eben immer dann, wenn das Gehirn zwar Input vertragen könnte, die Augen aber gebunden sind. Andere Wissenschaftspodcasts haben bereits den Wunsch der Hörer nach solchen Formate deutlich gezeigt. Neben MP3-Spielern bieten Smartphones heute gute Apps, um Podcasts für den automatischen Download neuer Folgen zu abonnieren und anzuhören – auch in höherer Geschwindigkeit, wem es ansonsten zu langsam voran geht.

Ziel des Resonators sind die Darstellung der Helmholtz-Forschungsthemen und der gesellschaftlichen Relevanz der Wissenschaft in einem lockeren Gesprächston. Wir wollen so auch die Faszination Forschung und Begeisterung für das Berufsbild WissenschaftlerInnen transportieren.

Freie Lizenz und Dank

Der Resonator-Podcast steht unter einer Creative Commons-Lizenz, genauer gesagt unter CC-BY 3.0. Das heißt, jeder kann den Inhalt des Podcasts weiterverwenden, solange als Urheber „Holger Klein/Helmholtz-Gemeinschaft“ genannt werden, die CC-Lizenz erwähnt und nicht der Eindruck erzeugt wird, dass wir das neue Werk explizit und im Einzelfall gut heißen würden („don’t suggest endorsement“). Generell freuen wir uns aber natürlich über zahlreiche Weiterverwendung mit Quellenhinweis!

Der Resonator ist eine Auftragsproduktion der Helmholtz-Gemeinschaft und insofern bereits mit Steuergeldern bezahlt – es gibt daher keine bei anderen Podcasts übliche flattr-Buttons. Ich bedanke mich an dieser Stelle beim Podlove-Projekt, dessen Software wir für unseren Podcast kostenlos nutzen können. Eine Unterstützung solcher CommunityProjekte halte ich persönlich für sehr sinnvoll, da sie das Podcasting insgesamt voran bringen. Wir freuen uns sehr über Kommentare im Blog, auf Social Media-Plattformen und in Podcast-Verzeichnissen wie iTunes.

Zweite Wissenschaftspodcast-Auftragsarbeit nach Raumzeit

Als ich im August 2012 als Social Media-Manager in die Helmholtz-Kommunikationsabteilung kam, schlug ich sofort vor, den Erfolg der Raumzeit, die ich beim DLR zusammen mit Tim und der ESA umgesetzt hatte, auf alle Helmholtz-Forschungsthemen auszuweiten. Das Vergabeverfahren ergab, dass wir den Resonator mit Holger umsetzen. Ich kann nur hoffen, dass andere Wissenschaftsorganisationen weitere Podcaster ansprechen, um ebenfalls Wissenschaftspodcasts zu starten. Es gibt in Deutschland viele engagierte Podcaster mit tollen Ideen für besondere und erfolgsversprechende Formate. Der USP beim Resonator ist sicherlich das „lange und kurze Folgen“-Feature, das Holger vorgeschlagen hat. Ich sehe gute Chancen, damit mehr Menschen zum Podcast-Hören zu bekommen und die Podcast-Bubble zu verlassen, da es bei vielen Menschen Berührungsängste ob der langen Sendungen gibt (auch wenn die meist sofort verschwinden, wenn sie es sich dann mal angehört haben). Sobald Podlove das „Multi Show-“ oder auch „Wrint-Feature“ hat, werden wir für die verschiedenen Längen des Resonators auch noch separate Feeds anbieten.

Jetzt freue ich mich erstmal auf die weitere Planung und Redaktionsarbeit für die nächsten Resonator-Folgen zusammen mit Holger. Wie gesagt geht es zunächst um den Demografischen Wandel und in einigen Monaten dann um den Klimawandel und die Energiewende.

Teilweises Crossposting: Dies ist eine erweiterte Fassung dieses Textes.

Science Social: Sharing, Tweetups und Podcasts

Diese Woche erschien die Dokumentation des Forum Wissenschaftskommunikation 2012, das in Dresden stattfand. Janina Treude von der DFG hat eine schöne Zusammenfassung meines Vortrags „Science Social: Sharing, Tweetups und Podcasts“ geschrieben:

„Macht Science-Tweetups!“

„Die Faszination Forschung auf interaktiven Kanälen vermitteln“, so lautete das Ziel von Henning Krause, der in seinem Vortrag „Science Social: Sharing, Tweetups und Podcasts“ drei Beispiele für Social-Media-Kommunikation beleuchtete. Zum Thema „Sharing“ stellte der Social-Media Manager der Helmholtz-Gemeinschaft den Social-Media-Newsroom der Organisation vor, eine Website, die alle Inhalte zum Spektrum der Helmholtz-Forschung automatisch aus Feeds aggregiert und über aktuelle Social-Media-Aktivitäten informiert. Die Plattform diene als Multiplikator, die Interaktion mit den Usern finde bewusst auf anderen Plattformen statt, so Krause.

Zweites Beispiel waren die sogenannten „Tweetups“, für die sich Blogger, Follower und Fans auf rund 50, mittlerweile heiß begehrte, Plätze bewerben können, um sich im Rahmen einer englischsprachigen VIP-Tour Labore anzuschauen und mit den dort arbeitenden Wissenschaftlern in Kontakt zu kommen, wie beim „SpaceTweetup“ von DLR und ESA. Die Social-Media-Nutzer und Blogger werden so zu Multiplikatoren, da sie ihre Erfahrungen sofort online kommunizieren. Darüber hinaus lasse sich ein Tweetup in vielfältigen Kontexten organisieren, etwa im Rahmen eines Tags der offenen Tür. Krauses Fazit: „Macht mehr Science-Tweetups! Für jedes Thema gibt es begeisterungsfähige Leute.“

Zuletzt stellte Krause den Podcast „Raumzeit“ vor, ebenso eine Kooperation zwischen dem Helmholtz-Zentrum DLR und der ESA. Bei „Raumzeit“ handelt es sich um Interviews mit Forschern, die über Raumfahrt-Projekte informieren. Die Frage, wer sich so etwas zwei Stunden lang anhöre, konnte Krause mit harten Zahlen beantworten: Es gibt rund 25.000 Downloads pro Folge. Insgesamt, so Krause, trügen alle drei Instrumente zur Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung der Helmholtz-Gemeinschaft bei und zeigten vorbildlich, wie man Social-Media-Kanäle wirksam für die Wissenschaftskommunikation nutzen könne.

Text: Janina Treude

Hier noch meine Folien des Vortrags:

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Wissenschaftswendungen, die Fußballwissenschaft und MovieScience

Am 19. und 20. Februar 2013 baten wir unsere Follower kreativ zu sein und Fußballweisheiten und -sprüche sowie Redewendungen in die wissenschaftliche Welt zu transferieren. Geboren waren die #Wissenschaftswendungen und die #Fussballwissenschaft. Herzlichen Dank an alle, die mitgemacht haben!

Inhalt:

Am 19. und 20. Februar 2013 bat ich unsere Twitter-Follower, kreativ zu sein und Fußballweisheiten und -sprüche sowie Redewendungen in die wissenschaftliche Welt zu transferieren. Geboren waren die #Wissenschaftswendungen und die #Fußballwissenschaft. Unter diesen Hashtags veröffentlichten zahlreiche Twitterer Ihre Ideen. Die besten Tweets sind hier zusammengefasst:


Am 21. Februar 2013 startete dann das DZNE, das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, ebenfalls auf Twitter eine schöne Aktion zur Adaption von Filmtiteln in einen wissenschaftlichen Kontext. Der Hashtag lautete #MovieScience. Hier die schönsten Tweets dazu:


Herzlichen Dank an alle, die sich eingebracht haben! Diese Mitmach-Aktionen schafften es kurzfristig zu Memen in der deutschen Twitter-Gemeinde zu werden, so dass auch Spiegel Online darüber berichtete. Ich freue mich auf die nächsten kreativen Twitter-Wissenschaftsaktionen!

Crossposting aus dem Helmholtz-Blog