Fünf Jahre Columbus-Blog

Spinne auf Nasa-Kamera
Spinne auf Nasa-Kamera, Bild: NASA TV (public domain)

Morgen vor fünf Jahren, am 11. Februar 2008 wurde das europäische Forschungsmodul Columbus an die Internationale Raumstation ISS angekoppelt. Während der Space Shuttle-Mission STS-122 sammelte ich erste Blog-Erfahrungen, noch bevor das DLR-Blogsportal im Januar 2010 online ging. Ich bloggte zusammen mit Diana Gonzalez und (auf englisch) Daniel Scuka aus dem Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum beim DLR in Oberpfaffenhofen bei München – ein Riesenspaß!

Eigentlich sollte die Mission bereits Ende 2007 starten und so begannen wir am 3. Dezember 2007 das Columbus-Blog. Doch der Start musste mehrfach verschoben werden, bevor es dann im Februar 2008 losging. Während der Mission fragte uns Beatrice Lugger, die damals die ScienceBlogs managte, an, ob sie das Columbus-Blog dort spiegeln könnten. Daher sind die Inhalte auch auch auf ScienceBlogs.de zu finden. Wegen des großen Interesses bekam der Blogserver der ESA leider einige Probleme, so dass wir das Blog in das DLR-Webportal umziehen mussten. Dort gab es damals zwar leider weder Kommentare noch Pingbacks, aber die Webseite war stabiler. Das ist der Grund, warum das Columbus-Blog an mehreren Orten im Web zu finden ist.

Meine erste Erfahrung mit dem Wissenschafts- und Missionsbloggen war sehr spannend. Wir hatten immer den direkten Draht zu den Experten im Raumfahrtkontrollzentrum und konnten Wissenschaftler und Ingenieure oft kurz interviewen, um die Infos dann auf dem Blog weiterzugeben. Höhepunkt war für mich der Außenbordeinsatz des deutschen ESA-Astronauten Hans Schlegel. Das Blog endete am 20. Februar 2008, nachdem das Space Shuttle wieder auf der Erde gelandet war. Zwei Tage später konnte ich Hans Schlegel zusammen mit einigen deutschen Journalisten in einer Telefonkonferenz interviewen. Schon fünf Jahre her das Ganze – wow.

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Nachtrag: 27. Mai 2013: Leider hat die ESA den alten Blogserver http://webservices.esa.int mittlerweile abgeschaltet. Falls ich die alten Inhalte nochmal als Backup irgendwo wiederfinde, versuche ich sie anderweitig nochmal online zu bringen.

Fraunhofer sucht Social Media-Redakteur/-in

Ich halte die Social Media-Kommunikation von steuerfinanzierten Einrichtungen ja auch deshalb für so wichtig, weil sie einen Baustein der Transparenz gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern darstellt. Man geht dahin, wo die Menschen sind und tritt mit ihnen in Dialog darüber, wofür und warum man Steuergelder ausgibt – und das in allen gesellschaftlich-kulturell relevanten Bereichen – zum Beispiel in der Wissenschaft.

Diese Aufgabe wurde in meinem Job ab 2008 immer mehr zu einem wichtigen Teil, von der klassischen Online- hin zur Social Media-Redaktion. Seit August 2012 arbeite ich Vollzeit als Social Media-Manager für eine Forschungsorganisation, die Helmholtz-Gemeinschaft. Sie ist damit bislang leider die einzige der vier großen außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die dem Thema Social Media eine volle Stelle in der Kommunikationsabteilung gewidmet hat. Einzelne Forschungszentren und -institute wie etwa GSI, Forschungszentrum Jülich und das DLR haben mittlerweile auch Social Media-Redakteure, die diese Tätigkeit nicht mehr nur „nebenbei“ wahrnehmen.

Job in der Social Media-Wissenschaftskommunikation in München

Aus dem Kreis der großen vier außeruniversitären Forschungsorganisationen zieht aber nun die Fraunhofer-Gesellschaft nach, was ich eine sehr gute Entscheidung halte. Die Stellenanzeige beschreibt den Job als Online-Redakteur/in / Community-Manager/in. Ein sehr spannende Aufgabe wie ich finde. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Februar 2013. Fraunhofer macht ja auch in Social Media schon ziemlich viel.

Da ich nur zufällig per Mund-zu-Mund-Propaganda von der Stelle hörte und die Ausschreibung in Social Media noch nicht verlinkt gesehen habe (auch nicht in den Fraunhofer-Kanälen), dachte ich mir: etwas Werbung dafür kann nicht schaden. Also ihr Wissenschaftskommunikatoren 2.0: Wie wär’s mit Fraunhofer in München? Achja: Bei der Max-Weber-Stiftung in Bonn gibt es auch ein interessantes Angebot.

(Update 12.2.2013) Und bei der Universität St. Gallen ebenfalls.

Nutzungsrechte für automatisch erstellte Vorschaubilder

Wer etwas veröffentlicht, muss Nutzungsrechte an den veröffentlichten Inhalten haben. Dies gilt für jede Veröffentlichung, zum Beispiel: Druckerzeugnisse, TV-Sendungen, Webseiten und Veröffentlichungen in Social Media wie bei einem Video auf Youtube, einem Text auf einem Blog, einem Bild auf Twitter oder Facebook. Nach den Diskussionen um Abmahnungen wegen fehlender oder falscher Impressen auf auf Facebook kam neulich das Thema Bildrechte an (automatisch erzeugten) Vorschaubildern auf Facebook hoch, da es erste Abmahnungen diesbezüglich gab.

Wenn man auf Facebook einen Link auf der eigenen Seite oder dem eigenen Profil teilt, zieht Facebook (bei ihm genehmen HTML-Code, Stichwort: Open Graph Protocol) ein oder mehrere Vorschaubilder der Seite an, von denen man eines oder keines auswählen kann. Ist das ein eigenes Bild oder hat man ein Nutzungsrecht, ist alles gut und man erreicht mehr Facebook-Reichweite als bei einem Link ohne Vorschaubild. Hat man kein Nutzungsrecht, so wurde dies bisher als rechtlicher Graubereich angesehen, da der Einstellende zwar explizit kein Bild hochlädt, aber die Veröffentlichung auch nicht durch Klick auf „kein Vorschaubild“ verhindert. Solches Verhalten wurde nun erstmals abgemahnt.

Da Links ohne Bild nur einen Bruchteil der Facebook-Viralität erzielen wie Links mit Bild, hier ein Tipp für einen Workaround: Man sucht sich ein thematisch passendes Bild, an dem man ein Nutzungsrecht hat (z.B. ein eigenes oder eines unter Creative Commons-Lizenz) und verpackt den Link im Bildtext zu den hochzuladenen Foto. Die Nennung des Rechte-Inhabers nicht vergessen, das ist ja sogar bei CC-BY teil der Lizenz und im deutschen Urheberrecht ohnehin unumgänglich.

Bei eigenen Vorschaubildern hat man natürlich auch weiterhin kein Problem. Selbst da könnte sich der o.g. Workaround aber anbieten, da echte Facebook-Bildupdates mit einem viel größeren Bild angezeigt werden als die Vorschaubilder von Links und solch größere Bilder bei entsprechendem Motiv wiederum eine höhere Like-/Share-/Kommentar-Rate erzielen.

Weitere Fallen und Podcasts zum Thema

Der einfachste und sicherste Fall: Man ist selbst Urheber des Bildes. (Ich schreibe hier lediglich über mögliche Probleme mit dem Urheberrecht, nicht über weitere Vorgaben, an die man sich halten muss wie Persönlichkeitsrechte Dritter, Recht am eigenen Bild etc.) Nutzt man eine freie Lizenz, so muss man sich darauf verlassen, dass derjenige, der das Bild unter diese Lizenz gestellt hat, dies auch tatsächlich tun durfte. Wenn also z.B. jemand ein Foto unter CC stellt, dazu aber gar nicht die Rechte hatte oder bereits vorher einem Dritte ausschließliche Nutzungsrechte dafür eingeräumt hatte, und ich mich darauf aber darauf verlasse – dann bin ich im Zweifelsfall trotzdem angeschmiert.

Diese Problematik hat Thomas Schwenke schön anschaulich in einigen Podcasts erklärt. Grund ist die deutsche Störerhaftung. Die Podcasts sind sehr hörenswert! Wirklich sicher ist man also – was das Urheberrecht angeht – nur, wenn man eigene Fotos in diesem Sinne verwendet.

Ceterum censeo: Wir brauchen im deutschen Recht eine fair use-Regelung.

Berlin im Zeitraffer

Tolles Zeitraffer-Video von Matthias Makarinus:

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Video: Matthias Makarinus.