Higgs goes re:publica

ON_STAGE_AT_rp13Wir wollen reden – über Grundlagenforschung im Allgemeinen und die naturwissenschaftliche Entdeckung der vergangenen 12 Monate im Besonderen: das Higgs-Teilchen. Und zwar auf der re:publica 2013, die vom 6. bis zum 8. Mai in Berlin stattfinden wird. Wir, das sind die TeilchenphysikerInnen Kerstin Borras, Kerstin Tackmann, Christoph Wissing und ich. Unsere Session „Faszination Grundlagenforschung – Das Higgs, Big Data und die Teilchenphysik“ wurde angenommen! Termin ist Dienstag, der 7. Mai.

Aus der Beschreibung:

Als Wissenschaftler am CERN am 4. Juli 2012 per Livestream verkündeten, man habe ein Teilchen entdeckt, bei dem es sich wahrscheinlich um das lange gesuchte Higgs-Teilchen handle, war die weltweite Aufmerksamkeit groß. Die Riesenmaschine LHC, ihre Konstrukteure und die Wissenschaftler hatten ihr erstes Ziel erreicht. Damit hat ausgerechnet ein Thema aus der Grundlagenforschung die größten Wissenschafts-Schlagzeilen im vergangenen Jahr gemacht. Die Gesellschaft leistet sich in vielen Wissenschaftsdisziplinen mit der Grundlagenforschung Kulturleistungen, die vielen Menschen nur schwer zu vermitteln sind. Doch genau diese Vermittlung ist – im Sinne von IN/SIDE/OUT – wichtig, damit die Gesellschaft teilhaben kann an den größtenteils steuerfinanzierten Forschungsergebnissen, ob in der Raumfahrt oder der Teilchenphysik.

Die Session vermittelt einen Einblick in die Teilchenphysik und lässt viel Raum für direkte Fragen des Publikums und die Interaktion mit drei beteiligten ForscherInnen:

re:publica 13

Moderation: Henning Krause, Social Media-Manager der Helmholtz-Gemeinschaft.

Ablauf: 20 Minuten Einführung durch die ForscherInnen, 40 Minuten Fragen und Antworten

Inhalte: Worum geht es bei der Teilchenphysik? Was macht man mit Teilchenbeschleunigern? Was ist das Higgs-Teilchen? Was ist das Besondere am Higgs? Wie hat man das Higgs entdeckt? Was bedeutet das für unser physikalisches Weltbild? Wofür brauchen wir solche Grundlagenforschung? Ist das nicht alles viel zu teuer?

Kerstin Tackmann, Kerstin Borras und Christoph Wissing berichten von Ihrer Arbeit am LHC und geben den Zuschauern dabei einen Einblick, wie sie aus den Myriaden von Teilchenkollisionen des LHC – ähnlich wie die Nadel im Heuhaufen – die wenigen entstehenden Higgs-Teilchen herausfiltern. Sie zeigen Visualisierungen von Teilchenkollisionen auf Grundlage echter Daten und erläutern, woran sie ein mögliches Higgs-Teilchen erkennen. Die Forscherinnen demonstrieren, wie sie die Messergebnisse auswerten. Dabei kommen Großrechner auf der ganzen Welt (Stichwort GRID) zum Einsatz: Big Science, Big Data. Nach der Einführung: 40 Minuten lockere Gesprächsrunde mit viel Publikumsinteraktion – sowohl über Saalmikros als auch über Twitter, eingebracht durch den Moderator.

DESY ist Deutschlands größtes Beschleunigerzentrum und stark in der Higgs-Fahndung engagiert. Etwa 150 DESY-Forscher arbeiten an den LHC-Experimenten am CERN in Genf. Das DESY unterhält in Hamburg und Zeuthen (bei Berlin) eigene Kontrollräume für die Experimente CMS und ATLAS am CERN, von denen aus die Datennahme dieser Detektoren überwacht werden kann. DESY ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, Deutschlands größter Wissenschaftsorganisation.

Der Nachweis des Higgs-Teilchens mit der Riesenmaschine LHC war das Forschungshighlight 2012. Dieser Erfolg stellt neben dem wissenschaftlichen Durchbruch auch eine besondere Kulturleistung unserer Gesellschaft dar. Ich freue mich schon riesig auf die Session und die re:publica.

Update 1. Mai 2013: Die re:publica-Organisatoren haben heute etwas über den Open Science-Schwerpunkt gebloggt. Es gibt viele spannende Veranstaltungen zur Wissenschaft.

Update 8. Mai 2013: Hier ist das Video der Session.

Berliner Lichter

Berlin – geteilt leuchtende Stadt, aufgenommen am 5. April 2012 von der ISS. Die Laternen im Osten der Stadt leuchten gelblich, die Straßenbeleuchtung im Westen ist grünlich. Quelle: NASA (public domain).
Berlin – geteilt leuchtende Stadt, aufgenommen am 5. April 2012 von der ISS. Die Laternen im Osten der Stadt leuchten gelblich, die Straßenbeleuchtung im Westen ist grünlich. Quelle: NASA (public domain).

Dieses eigentlich gar nicht neue Bild ging gestern auf Twitter rum – zu schön, es nicht zu teilen. [via / Quelle]

RBB: Science Slam goes TV

Die OLEDs aus Wuppertal gewinnen den 4. Kölner Science Slam im Mai 2011. Bild: Henning Krause, CC-BY 3.0
Die OLEDs aus Wuppertal gewinnen den 4. Kölner Science Slam im Mai 2011. Bild: Henning Krause, CC-BY 3.0

Ich bin ein Fan des Formats Science Slam, seit ich Julia Offe auf der Wissenswerte 2008 in Bremen kennengelernt habe. In meiner Wahrnehmung hat sie (zunächst in Hamburg) das Format in Deutschland groß gemacht, zusammen mit Markus Weißkopf in Braunschweig. Es gibt wirklich tolle Beispiele, wie Wissenschaftler ihre Projekte allgemeinverständlich und mit Humor in zehn Minuten darstellen. Und auch wenn das Format nun schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, finde ich: Es ist nie zu spät, solch unterhaltsames ScienceTainment für neue Zielgruppen aufzubereiten. So nutzen nun unter anderem endlich auch Wissenschaftsorganisationen den Science Slam für ihre corporate Kommunikation.

Jetzt springt auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf: In Berlin und Brandenburg bereitet der RBB gerade einen eigenen Science Slam vor. Bis zum 8. März können sich interessierte Wissenschaftler bewerben. Im April sollen dann die ersten Slams stattfinden – allerdings, wenn ich den Ankündigungstext richtig verstehe, nicht in einer Veranstaltung, sondern im Radio- und TV-Programm. Oder wie versteht ihr das? Interessante Idee – Weiterentwicklung des Formats oder Sparzwang? Vielleicht beides. Am 31. Mai 2013 soll es dann eine TV-Liveshow geben, in der die zuvor ermittelten Finalisten auftreten. Das klingt schon eher nach einem klassischen Science Slam. Wer sich bewerben will, bitte hier entlang.

Wie findet Ihr den Trend, dass Science Slams nicht mehr nur im muffigen Studentenkeller in bierseeliger Stimmung stattfinden sondern auch in komerziellere Hochglanz-Kontexte wie Unternehmenskommunikation und (kommerzielle) TV-Shows wandern? Wie schon angedeutet: Ich find’s gut. Besser spät als nie.

Berlin im Zeitraffer

Tolles Zeitraffer-Video von Matthias Makarinus:

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Video: Matthias Makarinus.

Korkenmännchen in Berlin-Schöneberg

Wer mit offenen Augen durch Berlin geht, dem begegnen auf einigen Straßenschildern schöne Beispiele für Streetart: kleine Korkenmännchen. Hier drei Beispiele aus Schöneberg.

Fotos: Henning Krause (CC-BY 3.0)

Sun reflections and Sunset time lapse

Berlin Panorama

Beautiful day in Berlin

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Credit: Henning Krause, CC-BY 3.0